Blockchain – was man über sie wissen sollte

zuletzt aktualisiert am 29. Juli 2020

Die Blockchain-Technologie ist ein wichtiges Thema im Diskurs von Wirtschaft, Politik und GesellschaftSie ermöglicht nicht manipulierbare Transaktionen im Netz. Die neue Technologie bringt viele Vorteile mit sich, weshalb einige Unternehmen schon mit der Blockchain arbeiten. Allerdings gibt es auch noch einige Mankos, die verbessert werden müssen. Nach einer Studie von Bitkom haben 60% der Deutschen noch nie den Begriff Blockchain gehört. 

 

 

Was versteht man unter dem Begriff „Blockchain“? 

Eine Blockchain (englisch für Blockkette) ist allgemein verständlich eine dezentrale Datenbank. Mit dieser Datenbank ist es möglich, Informationen, die von vielen Teilnehmern gemeinsam genutzten werden, fälschungssicher zu übermitteln, sodass Kopien ausgeschlossen sind. 

In diesem Zusammenhang bedeutet dezentral, dass eine Datenbank nicht auf einem einzigen Server oder bei einem Unternehmen liegt, sondern über viele Clients verteilt ist. Niemand ist also im alleinigen Besitz einer Datei. Alle Teilnehmer haben die gleichen Zugriffsrechte und Möglichkeiten. Die Blockchain ist hierbei ein neutrales System der Informationsverarbeitung. 

Blockchains sind sichere aktuelle Verzeichnisse, in denen sich digitale Transaktionen verlässlich und für die Teilnehmer nachvollziehbar dokumentieren lassen. Sie werden ständig chronologisch und linear erweitert. 

Die Technologie der Blockchain wurde erstmals bekannt durch die kryptografische Währung „Bitcoin“. Sie dient als dezentrales, öffentliches Buchhaltungssystem aller Bitcoin-Transaktionen. 

Bitcoin ist eine 2009 begründete digitale WährungBlockchain dient hier als technologische Basis. Die Zahlung mit Bitcoins im Netz ist von Vorteil, da man geringere Transaktionsgebühren als bei traditionellen Online-Payment-Anbietern zahlt, weil sämtliche Intermediäre im Zahlungsprozess ausgeschlossen werden. Ein weiteres Merkmal von Bitcoin ist, dass die Währung nicht durch eine zentrale Staatsbank oder ähnliche Einrichtung gesteuert wird. Allerdings wird die Währung bisher nur von wenigen Stellen akzeptiert. 

Die Bitcoin-Blockchain vergrößert sich immer weiter. Täglich kommen neue Blöcke mit neu abgeschlossenen Bitcoin-Transaktionen hinzu. Jeder Computer, der an das Bitcoin-Netz angeschlossen ist und neue Bitcoins erzeugt oder die bisher erzeugten verwaltet, erhält eine Kopie der vollständigen BlockchainZurzeit ist die Blockchain rund 285 Gigabyte groß. (Stand Juli 2020) 

Vorteile der Blockchain 

  • Jede Überweisung, die stattfindet, wird sicher dokumentiert und für alle Beteiligten transparent gemacht. Updates können nicht auf eigene Verantwortung durchgeführt werden, sondern es muss die Zustimmung aller Beteiligten vorliegen. Die Daten sind akkurat, transparent und konsistent. 
  • Durch die Blockchain werden mehr Verschlüsselungsaktionen durchgeführt als bei anderen Transaktionen. Deshalb ist die Sicherheit ein großer Vorzug der Blockchain. Für Hacker ist es nahezu unmöglich, Transaktionsdaten zu kompromittieren. Damit eignet sich die Blockchain theoretisch für alle Szenarien, in denen verschiedene Parteien kritische Informationen austauschen – dazu gehören zum Beispiel NahrungsmittelproduzentenBanken, Logistikunternehmen, Behörden oder auch Gesundheitsunternehmen. 
  • Ein weiterer Vorteil ist die Rückverfolgbarkeit der Blockchain. Durch den Einblick in zurückliegende Transaktionsdaten, kann die Echtheit von Produkten und Vermögenswerten überprüft werden. 
  • Außerdem spart man mit der Technologie der Blockchain deutliche Kosten. Setzt man die Blockchain in seinem Unternehmen ein, benötigt man weniger Personal, welches sich um die Finanzen und andere Abwicklungen kümmert. 

Nachteile der Blockchain 

  • Der Speicheraufwand ist sehr hoch. Für jede neue Aktion wächst die Blockchain und somit wird immer mehr Speicher benötigt. 
  • Die Technologie ist nicht einfach in bestehende IT-Landschaften einzubindenFür viele IT-Abteilungen stellt sie eine große Herausforderung dar. 
  • Bindet man die Blockchain in sein Unternehmen ein, so ist dieses Einbinden sehr aufwendig und kostenintensiv. 
  • Auch die Blockchain ist nicht hundertprozentig manipulationssicher. Schafft es ein Teilnehmer, mehr als die Hälfte der Teilnehmerknoten zu kontrollieren, kann er theoretisch die Transaktionshistorie verändern. 

Die Blockchain-Angebote der IT-Konzerne  

Viele der großen IT-Konzerne arbeiten bereits an den Software- und Service-Ökosystemen rund um die Technologie der Blockchain. Beispielsweise bietet IBM innerhalb seiner Cloud Entwicklern die Möglichkeit, eigene Blockchains aufzusetzen. Dazu stellt Big Blue den der Bitcoin-Blockchain zugrunde liegenden Hyperledger-Code zur Verfügung. 

Auch Microsoft hat den Nutzen längst erkannt und unter dem Dach von „Ethereum Blockchain as a Service“ in der Azure Cloud das „Project Bletchley“ gestartet. Demnächst sollen verschiedene Middleware-Tools gelauncht werden, die den Business-Nutzen von Blockchain erweitern. So spricht man beispielsweise mit „Blockchain as a Service“ in erster Linie Entwickler an. Als technisches Werkzeug der Lösungen dienen sogenannte „Cryptlets„, mit deren Hilfe Anwender externe Daten in eine Blockchain einpflegen können, ohne ihre Sicherheit und Integrität zu zerstören. 

Weitere große IT-Player sind ebenfalls längst über das Experimentierstadium hinaus und entwickeln konkrete Anwendungen. 

 

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