„Industrie 4.0“- diese Bezeichnung beschreibt nicht nur einen technischen Wande, sondern ist die Einleitung in ein neues Zeitalter, welches unglaublich neue Möglichkeiten eröffnet und einen strategischen und technologischen Umbruch einleitet.
Die erste industrielle Revolution wurde circa 1800 durch die Erfindung des Webstuhls in Gang gesetzt. Durch die Entwicklung der Dampfmaschine kamen die ersten Eisenbahnen zum Einsatz, was den Kohleabbau, die Schwerindustrie und viele andere Wirtschaftszweige begünstigte.
Ende des 19.Jahrhunderts entdeckte man die Elektrizität als weitere Antriebskraft. Dies war der Übergang zur zweiten industriellen Revolution, die vor allem durch Akkord- und Fließbandarbeit geprägt war. Ab den 1970ern wurde durch weitere Automatisierung mit Elektronik und IT die dritte industrielle Revolution eingeleitet.
Heute befinden wir uns in der vierten Revolution der Digitalisierung. Das bedeutet nicht nur, dass analoge Prozesse in mechanische umgewandelt werden, sondern sie hat das Potenzial unser Leben tiefgreifend zu verändern, was sie eigentlich in gewissen Maßen schon hat. Wenn man seinen Tagesablauf durchgeht, gibt es kaum eine Situation, die nichts mit Technologie zu tun hat. Morgens lassen wir uns von unserem Smartphone wecken und nicht mehr vom krähenden Hahn. Unseren Kaffee brühen wir nicht mehr mühselig und zeitintensiv mit nur einem Filter, sondern bestellen ihn via Smartphone im Bad, da dieses mit der Smarten Kaffeemaschine vernetzt ist. Auf den Weg zur Arbeit müssen wir nicht mehr die unübersichtlichen Fahrpläne studieren, um zu schauen wann unsere nächste Bahn fährt. Ein kurzer Blick auf die digitale Anzeige an der Haltestelle oder das Smartphone genügt und wir wissen sofort, wann die richtige Bahn kommt. Auf der Arbeit angekommen liegen nicht Block und Stift auf unserem Schreibtisch, sondern nur das Notebook. Und das alles ist noch lange nicht jeder Bereich, in dem uns die Digitalisierung im alltäglichen Leben begegnet.
Die ständige Weiterentwicklung führt außerdem zu immer neueren und gigantischeren Möglichkeiten. Wie zum Beispiel selbstfahrende Autos oder Artificial Intelligence/ künstliche Intelligenz. Alltägliche, künstliche Intelligenz wird heute gar nicht mehr als eine solche gesehen. Gesichtserkennung, Texterkennung oder Chatbots sind alles künstliche intelligente Systeme. Sie wurden einfach mit der Zeit in unser Leben integriert und als normal empfunden. So wie sich das Empfinden für Normalität ändert, verändert sich auch das Kaufverhalten und die Erwartungshaltung der Gesellschaft. Die Antwort vieler Unternehmen darauf, ist konstantes Innovationsdenken. Zum Beispiel: Wie kann man die Produktion effizienter gestalten oder ist es möglich zu wissen was die Kunden kaufen werden um so Lagerkosten zu sparen (siehe Amazon). Wer offen für Veränderungen ist, hat die Möglichkeit als Gewinner der Digitalisierung zu gelten.
Wer Angst vor Veränderungen hat, und die Digitalisierung als Bedrohung wahrnimmt, hat eigentlich schon verloren. Egal ob kleiner Betrieb oder großes etabliertes Unternehmen. Alles was digitalisiert werden kann, wird früher oder später digitalisiert. Aus dem einfachen Grund, dass es wirtschaftlich sinnvoller ist und einen klaren Wettbewerbsvorteil schafft: Effizienzsteigerung und Innovation!
Leider wird immer wieder der Satz bewiesen: „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit”. Auch wenn Tradition ein wichtiger Bestandteil vieler Unternehmen ist, muss man die Herausforderung annehmen und Tradition und Technologie miteinander verbinden.
Des Weiteren schreibt der Ökonom Peter Drucker in seinem Essay für den Harvard Business Review im Jahr 1992: „In solchen Zeiten gestaltet sich die ganze Gesellschaft innerhalb von Jahrzehnten vollständig um – ihre Weltsicht, ihre Grundwerte, ihre sozialen und politischen Strukturen, ihre Kunst und ihre wichtigsten Institutionen. 50 Jahre später ist eine neue Welt entstanden. Und die Menschen, die in diese Welt hineingeboren werden, können sich die Welt, in der ihre Großeltern lebten und ihre Eltern aufwuchsen, nicht einmal mehr vorstellen. Unser heutiges Zeitalter ist so eine Wandlungsphase.“
Die Digitalisierung ist nicht nur eine Phase, die irgendwann ein Ende hat. Vielmehr ist sie ein Prozess, der immer weiter voranschreitet und immer komplexer wird.