Eine Unternehmensfusion oder Übernahme stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Die IT-Abteilung spielt dabei eine maßgebliche Rolle. Mittlerweile sind diese Abteilungen nämlich der Kern moderner Unternehmen. Deshalb ist es nicht übertrieben zu behaupten, dass es von der IT-Abteilung abhängt, ob eine Fusion oder Übernahme erfolgreich abgeschlossen werden kann. Welchen Herausforderungen sich die IT-Abteilungen bei Unternehmensfusionen und Übernahmen stellen muss und auf was dabei geachtet werden sollte, ist jetzt in unserem neuen Blogbeitrag zu lesen.
Richtige Planung
Der erste Schritt für eine erfolgreiche Fusion ist die richtige Planung. Bei der Planung sollte berücksichtigt werden, was im Zuge der IT-Konsolidierung tatsächlich geleistet werden muss, aber auch, wer für die jeweilige Aufgabe zuständig ist. Ein wichtiger Faktor bei Fusionen ist es, zunächst die entsprechenden Projektverantwortlichen zu benennen, die die Zusammenführung der IT-Systeme beaufsichtigen werden. Den größten Teil der Zeit nimmt die Planung der Systeme und Daten in Anspruch. Es muss geklärt werden, welche Systeme beibehalten werden sollen, welche Daten wohin migriert werden müssen und wie viel Integration schlussendlich nötig ist. Expert:innen sagen, dass bis zu 75 Prozent der für das Projekt aufzuwendenden Arbeit in die Planung der Integration fließen. Denn erst wenn die Planung abgeschlossen ist, kann die eigentliche praktische Arbeit beginnen.
Heutzutage befinden sich die meisten Informationen in der Cloud. Früher erfolgte der Datentransfer oft schrittweise in Silos, wohingegen neuerdings neben den verbliebenen On-Premises-Daten ganze Mandanten (Tenants) überführt werden müssen.
Umfang der Migration
Am Beginn des Tenant-Migrationsprojekts steht eine vollständige und umfassende Bestandsaufnahme aller Konten, die migriert werden müssen. Dieser Schritt bietet zudem die Gelegenheit, alte Konten, die nicht länger benötigt werden, zu deaktivieren. Oftmals werden Konten ehemaliger Mitarbeiter:innen aufgrund mangelnder Kommunikation zwischen Personalabteilung und IT oft nicht zeitnah deaktiviert beziehungsweise gelöscht. Solche „Geister-Accounts“ stellen ein großes Sicherheitsrisiko dar. Daher ist es von besonderer Bedeutung, im Rahmen der Migration in einem Merger- & Acquisition-Projekt genau zu arbeiten und entsprechenden Konten die Rechte zu entziehen.
Einbeziehung der Benutzer
Ohne Einbeziehung der Mitarbeiter:innen ist keine Migration erfolgreich umzusetzen. Wird in der Planung beispielsweise nicht bedacht, welche Benutzer:innen gemeinsam migriert werden müssen, kommt es unweigerlich zur Unterbrechung kritischer Geschäftsprozesse. Damit geht die Herausforderung einher, die Reihenfolge zu definieren, in der Objekte migriert werden sollen. Hier bietet es sich an, einen stufenweisen Ansatz zu wählen. Bei diesem Ansatz werden im ersten Schritt lediglich Kontakte, Kalender und beispielsweise nur eine Woche der E-Mails für alle Benutzer:innen migriert. Erst im späteren Verlauf werden die älteren E-Mail-Daten der Postfächer ergänzt.
Auftretende Probleme
Selbst mit der allerbesten Planung kann nicht verhindert werden, dass bestimmte Punkte nicht reibungslos ablaufen, wie es vorgesehen war. Kommt es dazu, dass sich einzelne Migrationsaufgaben nicht zurücksetzen lassen, kann ein unerwartetes Problem möglicherweise nicht schnell genug behoben werden. Deshalb sollten Unternehmen von Anfang an auf einen Active Directory (AD-) und Azure-AD-Backup-, Wiederherstellungs- und Disaster-Recovery-Plan zurückgreifen zu können.
Richtige Werkzeuge
Immer wieder versuchen IT-Teams mit nativen Tools die Migration umzusetzen. Es gibt aber keine nativen Tools, die in der Lage sind, Migrationen von Mandant:innen zu Mandant:innen reibungslos durchzuführen und zu verwalten. Selbst mittels PowerShell-Skripten birgt die Nutzung nativer Tools ein gesteigertes Risiko. Bestenfalls dauert die Migration damit nur viel länger als geplant, schlimmstenfalls wird sie hierdurch jedoch falsch oder unvollständig umgesetzt, wodurch der Geschäftsbetrieb erheblich in Mitleidenschaft gezogen wird. Der Einsatz geeigneter Software-Lösungen, die speziell für Migrationsprojekte entwickelt wurden, hilft dabei, ein solches Projekt erfolgreich und zügig durchzuführen.
Eine Migration ist ein sehr komplexes Projekt. Viele IT-Experten haben damit wenig oder gar keine Erfahrung. Dies kann ein erhebliches Risiko für die erfolgreiche Umsetzung bergen und unter Umständen den Geschäftsbetrieb einschränken. Aus diesen Gründen ist ein Unternehmen generell gut beraten, sich erfahrene Experten auf diesem Gebiet zu suchen, die bei der Migration helfen.