Viele Verbraucher in Deutschland fühlen sich im digitalen Raum nicht sicher. Der DsiN-SicherheitsIndex untersucht im Netz die digitale Sicherheitslage von Internetnutzenden in Deutschland. Zwar steigt der DsiN-Index 2020 um 0,5 Indexpunkte auf 62,8 Punkte, trotzdem gibt es noch großen Nachholbedarf bei der digitalen Aufklärung.
Deutschland sicher im Netz e. V. führt seit 2014 jährlich eine Verbraucherstudie im Bereich der digitalen Sicherheitslage von deutschen Internetnutzer:innen durch. Diese werden auf einer Skala von 0 bis 100 in einer zentralen Kennziffer, dem DsiN-Sicherheitsindex, abgebildet. Der DsiN-Sicherheitsindex beantwortet zwei Fragen: Wie es um die digitale Sicherheitslage von Verbraucheri:innen in Deutschland aussieht, und was erforderlich ist, um die Sicherheitslage zu verbessern.
Laut DsiN (https://www.sicher-im-netz.de/dsin-sicherheitsindex-2020) hat sich die Sicherheitslage für Verbraucher:innen in Deutschland in der Gesamtheit gesteigert. Der Indexwert 2020 steigt um 0,5 Indexpunkte auf insgesamt 62,8 Punkte an. Dieser gestiegene Wert ist zurückzuführen auf den Rückgang der Sicherheitsvorfälle sowie das wachsende Sicherheitswissen der Nutzer:innen. Obwohl die Sicherheitsvorfälle sanken, fühlen sich die Verbraucher:innen nicht sicherer im Netz. Der Index des Verunsicherungsgefühls stieg von 28,7 (2019) auf 29,6 und erreicht somit den höchsten Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2014. Die digitalen Möglichkeiten dringen in immer mehr Lebensbereiche ein und somit auch die Anforderungen an Verbraucher:innen beim Thema Schutzvorkehrungen. Zwar nimmt das Sicherheitswissen weiterhin zu, jedoch nicht die Anwendung dieses Wissens im gleichen Maße. So öffnet sich die Schere zwischen Wissen und Verhalten immer mehr. Hieraus entstehen zusätzliche Maßnahmen, die auf die tatsächliche Umsetzung im Alltag abzielen.
Ebenfalls kritisch zu betrachten, sind die wachsenden IT-Sicherheitsgefälle zwischen den unterschiedlichen Verbraucher-Gruppen. Diese werden nach deren Sicherheitslage aufgeteilt und variieren stark in Wissen und Verhalten. So liegen 2020 die Außenstehenden und Fatalisten unter dem kritischen Wert von 50 Punkten, die Gutgläubigen liegen über diesem Wert und die Abtreibenden sowie Bedachtsamen sogar deutlich über dem Wert von 70. Dieses IT-Sicherheitsgefälle hat sich in den letzten Jahren stark vergrößert wodurch zielgruppengerechte Aufklärungsmaßnahmen notwendig werden.
Welche Maßnahmen sind nun zu ergreifen?
Damit der DsiN-Index weiterhin steigt und starke Diskrepanzen zwischen den unterschiedlichen Verbraucher-Gruppen vorgebeugt werden bedarf es der digitalen Aufklärung.
Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass die digitale Aufklärungsarbeit umfassende Maßnahmen erfordern, damit Nutzer:innen digitale Kompetenzen erwerben und diese anwenden. Grundlegend hierfür ist der direkte Austausch mit den jeweiligen Zielgruppen. Die daraus resultierenden Aufklärungsangebote können über vertraute Institutionen, Formate und Ansprechparnter:innen erfolgen.
Dabei sollten die folgenden Themen berücksichtigt werden:
Nutzer:innen sollen zu einem sicheren Verhalten ermutigt werden, wodurch sich die Wissens-Verhaltens-Schere schließt. Für eine wirksame Aufklärung hat der DsiN einen Drei-Punkte-Plan erstellt, welcher die folgenden 3 Phasen enthält:
Zukünftig wird es immer wichtiger, das sich Verbraucher:innen besser in digitalen Raum auskennen und die Wissens-Verhaltens-Schere geschlossen wird. Denn Online-Dienste werden immer präsenter im Alltag aller Verbraucher:innen und dies bedarf einen sicheren Umgang.