Virtuelle Server – kurz vServer genannt – sind keine eigenständigen Managed-Server, sondern werden virtuell auf einem Server installiert. Genau genommen handelt es sich bei vServern also um eine Software, die auf einer Hardware-Komponente, dem Hauptserver, liegt. Dabei werden abhängig von der Rechenleistung immer mehrere vServer auf dem Hauptserver installiert, die sich die Leistung entsprechend teilen. Jeder vServer hat eine eigene IP-Adresse und kann wie ein echter Server konfiguriert werden.
Warum vServer?
Wer eine Website online stellen will, greift meist zu Webspace. Dabei handelt es sich um ein Verzeichnis auf einem Webserver, auf dem er seine Webseite speichern kann. Wer etwas speziellere Anforderungen hat, stößt damit jedoch schnell an Grenzen. Vielleicht läuft ein wichtiges Skript (etwa WordPress, ownCloud oder Drupal) nicht, weil der Server nicht entsprechend konfiguriert ist. Eventuell sind mehr Datenbanken nötig, als der Hoster bereitstellt oder es wird klar, dass für dieses spezielle Projekt eine andere Serversoftware deutlich mehr Leistung liefern würde. All diese Dinge könnte der Website-Betreiber mit einem eigenen Webserver problemlos ändern, während er bei Webspace (auch als Shared Webspace oder Managed Webspace bezeichnet) auf die Konfiguration angewiesen ist, die der Hoster zur Verfügung stellt. Doch ein eigener Server ist eine kostspielige Angelegenheit, die sich normalerweise nur für sehr große Websites lohnt. Sogenannte vServer sind hingegen eine sinnvolle Alternative. Sie kosten kaum mehr als einfacher Webspace, bieten aber fast alle Möglichkeiten eines physischen Servers. Da sich mehrere virtuelle Server einen physischen Server teilen, sind vServer um einiges billiger als dedizierte physische Server.
Für Website-Betreiber stellt ein vServer den Zwischenschritt zwischen reinem Webhosting und einem eigenen Dedicated Server dar. Dank vServer können Sie das Betriebssystem und die Anwendungsprogramme ganz so einrichten, wie Sie wollen. So sind Sie nicht vom Hoster abhängig, wenn es darum geht, beispielsweise die aktuelle PHP-Version oder eine bestimmte Datenbank zu installieren.
Nutzung von vServern
Da die vServer-Nutzer volle Administrationsrechte haben und beliebige Programme installieren können, sind die Einsatzmöglichkeiten beinahe unbegrenzt. Die beliebteste Verwendung von vServern ist allerdings das Webhosting. Kunden können ihren vServer unter anderem für Folgendes nutzen: Wer die Bequemlichkeit eines Cloud-Speichers zu schätzen weiß, aber seine Daten nicht gerne aus der Hand gibt, kann mit kostenloser Open-Source-Software seinen vServer als privaten Cloud-Speicher nutzen. Mit Programmen wie Plex und Kodi lässt sich der vServer zu einer Art privatem Netflix und Spotify, somit also zu einem Streaming-Media-Server, umfunktionieren. Günstige vServer mit flexiblen, monatlich kündbaren Tarifen eignen sich zudem perfekt für die Nutzung als Testsystem, mit dem Web-Entwickler ihre Programme in verschiedenen Server-Umgebungen ausprobieren können. Ein vServer lässt sich grundlegend auch für die Kommunikation per E-Mail, Telefonie oder Chat nutzen.
Vor- und Nachteil von vServern
Ein großer Vorteil von vServern gegenüber Hardware-Servern ist ihre hohe Flexibilität. Da der gesamte Server auf einer virtuellen Maschine läuft, kann bei einem Umzug einfach ein Image des gesamten Systems erstellt werden, das auf den neuen Host transferiert und dort gestartet wird. Sollte die Leistung des virtuellen Servers nicht ausreichen, ist jedoch meistens gar kein Umzug nötig, da das Upgrade auf einen leistungsfähigeren virtuellen Server problemlos möglich ist.
Bei der Nutzung als Webserver ist jedoch ein Nachteil, dass die Administration eines vServers deutlich aufwändiger ist und mehr Wissen voraussetzt als die Nutzung von vorkonfiguriertem Webspace. Vor allem das Thema der Sicherheit sollten Administratoren nicht vernachlässigen, denn Internetserver sind rund um die Uhr der Gefahr von Hacking-Angriffen ausgesetzt. Wer sich nicht zutraut, einen Server selbst zu administrieren und Linux (vServer mit Windows sind selten und teuer) per Kommandozeile zu bedienen, kann zu einem Managed vServer greifen, den der Hoster betriebsfertig zur Verfügung stellt und wartet.
Wenn Sie sich nicht für einen bestimmten vServer-Anbieter entscheiden können, helfen Ihnen Testberichte, wie beispielsweise von Netzsieger (NETZSIEGER – Vertrauen ist gut, Vergleichen ist besser!) dabei, den besten für Ihre Zwecke zu finden. Zudem stehen wir von Pusch-Data Ihnen hierbei jederzeit gerne beratend zur Seite.