Spätestens seit den verschärften Corona-Beschränkungen Anfang November war für weite Teile der Bundesrepublik – sofern arbeitstechnisch realisierbar – wieder flächendeckend Homeoffice angesagt. Im Vorfeld der Pandemie war es jedoch in vielen Unternehmen kaum denkbar, dass die Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten. Zu groß war die Sorge vor einer schlechten Arbeitsmoral und einer geringeren Produktivität. Haben sich diese Sorgen während der Covid-19-Pandemie bewahrheitet oder wurden Führungskräfte vom Gegenteil überzeugt?
Homeoffice als Arbeitsalltag in Zeiten der Pandemie
Viele Führungskräfte und Geschäftsführer hatten mit großen Sorgen zu kämpfen, als sie Anfang des Jahres ihre Mitarbeiter ins Homeoffice schicken mussten. Wie diszipliniert werden sie zu Hause arbeiten – weg vom gewohnten Büroumfeld, umgeben von vielen potenziellen Ablenkungsfaktoren? Wie steht es mit der Motivation, wenn die Mitarbeiter zu Hause stets im Blick haben, was im Haushalt noch erledigt werden könnte? Die neue Art zu arbeiten hat sicherlich bei manchen Führungskräften die ein oder andere Sorgenfalte hervorgerufen. Doch wie begründet waren diese Ängste?
Mittlerweile befinden wir uns in einer zweiten Phase weitreichender Corona-Beschränkungen, die vielerorts flächendeckendes mobiles Arbeiten zur Folge haben. Doch anders als im Frühjahr blicken Unternehmen auf die bisherigen Erfahrungen mit groß angelegtem Mobile-Office zurück. Die jetzigen Kenntnisse zeigen, dass sich viele der anfänglichen Sorgen nicht bewahrheitet haben. Im Gegenteil: Das Homeoffice hält viele Vorteile bereit – sowohl für die Arbeitnehmer als auch für die Führungskräfte. Dies ergab eine Studie im Auftrag der Krankenkasse DAK. Dort wurden in zwei repräsentativen Befragungen jeweils über 7.000 Beschäftigte vor und während der Pandemie zu ihren Erfahrungen im Homeoffice befragt.
Entlastung durch Digitalisierung in Zeiten der Pandemie
Die Ergebnisse der einzigen Vorher-Nachher-Messung zu Digitalisierung und Homeoffice sind eindeutig. So weisen vor allem Beschäftigte, die durch die Covid-19-Pandemie erstmals zu Hause arbeiten mussten, eine hohe Arbeitszufriedenheit auf und berichten von einer guten Work-Life-Balance. Die überwiegende Mehrheit der Befragten äußert daher den Wunsch, auch im Anschluss an die Corona-Krise in Teilen im Mobile bzw. im Homeoffice zu arbeiten.
Die Erfahrung durch das vermehrte Arbeiten im Homeoffice tragen ebenfalls dazu bei, dass die Digitalisierung verstärkt als Entlastung wahrgenommen wird. Bevor in Deutschland die Pandemie ausbrach, trug die zunehmende Digitalisierung nur bei jedem dritten Beschäftigten zur Entlastung der eigenen Arbeit bei. In der Corona-Krise stieg diese Anzahl um 39 Prozent – nun nimmt jeder zweite die Digitalisierung als Entlastung im Arbeitsalltag wahr. Noch drastischer ist die Entwicklung in der Gruppe, die die Digitalisierung bisher als eine Belastung wahrnehmen. Diese schrumpfte während der Pandemie um ganze 80 Prozent.
Auch das tägliche Stressleben der Beschäftigten hat sich insgesamt um 29 Prozent verringert. So sank beispielsweise der Anteil von regelmäßig gestressten Angestellten während der Corona-Krise von 21 auf 15 Prozent. Außerdem stieg der Anteil der Beschäftigten, die nie oder nur gelegentlich gestresst waren, von 48 auf 57 Prozent.
Einstellung der Arbeitgeber ändert sich durch die Erfahrungen in der Pandemie
Doch nicht nur aufseiten der Arbeitnehmer änderte sich während der Corona-Krise die Einstellung zum mobilen Arbeiten. So hat sich während der Pandemie die Anzahl der Arbeitnehmer, die von ihren Vorgesetzten ins Homeoffice geschickt wurden, fast verdreifacht. Vor der Pandemie legten drei Viertel der Arbeitgeber großen Wert auf Anwesenheit im Betrieb – diese Ansicht hat sich nun stark gewandelt. Dadurch erhöhte sich auch die Nutzung digitaler Kollaborationsplattformen. Jeder Dritte Beschäftigte nimmt nun mehrmals in der Woche oder mehrmals täglich an Telefon- oder Videokonferenzen teil – vor der Pandemie traf das lediglich auf jeden sechsten zu.
Damit einher geht auch ein regelrechter Digitalisierungsschub bei der Mehrheit der Arbeitgeber. So weiten 57 Prozent die Möglichkeiten, digital zu arbeiten, spürbar aus. Den größten Sprung machen digitale Vorreiterfirmen. Aber auch viele digitale Nachzügler reagierten in der Pandemie. Vor allem Banken und Versicherungen (80 Prozent) sowie IT-Dienstleister (75 Prozent) haben digitales Arbeiten in der Krise besonders stark ausgeweitet. Leicht überdurchschnittlich sind die Automobilindustrie sowie Kultur und Medien (jeweils 68 Prozent) angesiedelt.
Insgesamt zeigt sich, dass – anders als bei vielen im Vorfeld erwartet – mobiles Arbeiten durchaus Vorteile für alle Seiten bereithalten kann und die Digitalisierung in den Unternehmen weiter vorantreibt. Wenn auch Sie die Digitalisierung in Ihrer Firma weiter voranbringen wollen oder Unterstützung bei der Implementierung von mobilem Arbeiten benötigen, stehen wir Ihnen als Pusch-Data GmbH hierbei gerne als Ihr Partner an Ihrer Seite.